Richtige Überprüfung von Leitern und Tritten

Rechtliche Grundlagen: Betriebssicherheitsverordnung und DGUV im Überblick

Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) fordert, dass Arbeitsmittel regelmäßig überprüft werden. Insbesondere bei Leitern und Tritten, die zu den am häufigsten genutzten Arbeitsmitteln gehören, ist eine klare Dokumentation der Prüfungen unabdingbar. Die DGUV-Information 208-016 enthält detaillierte Anweisungen für die Durchführung.

Wichtig ist, dass Arbeitgeber eine befähigte Person für die Leiterprüfung beauftragen. Diese muss über spezifisches Wissen und Erfahrung im Umgang mit Leitern verfügen, beispielsweise durch Schulungen und praktische Expertise. Die Prüfintervalle werden durch eine Risikobewertung bestimmt und richten sich nach der Nutzungshäufigkeit und den Einsatzbedingungen.

Prüfarten: Sichtprüfung vs. Jahresprüfung – was ist wann erforderlich?

Es gibt zwei grundlegende Arten von Prüfungen für Leitern und Tritte:

1. Sichtprüfung

Die Sichtprüfung ist eine schnelle Kontrolle, die vor jedem Gebrauch durchgeführt werden sollte. Mitarbeiter überprüfen dabei offensichtliche Schäden wie lose Schrauben, verbogene Holme oder fehlende Teile. Diese Prüfung kann ohne spezielle Ausbildung durchgeführt werden und dient dazu, Gefahren sofort zu erkennen.

2. Jahresprüfung

Mindestens einmal im Jahr muss eine detaillierte Kontrolle durch eine befähigte Person erfolgen. Diese umfasst die Überprüfung aller Bestandteile, darunter Holme, Sprossen, Gelenke, Sicherheitsmechanismen und Kennzeichnungen. Die Ergebnisse der Jahresprüfung werden in einem Prüfprotokoll festgehalten, und die geprüfte Leiter erhält eine Prüfplakette, die den ordnungsgemäßen Zustand dokumentiert.

In unserem Online-Shop bieten wir eine breite Auswahl an individuellen Kennzeichnungen und Prüfplaketten, darunter speziell entwickelte Grundplaketten für Leitern und Tritte, die langlebig, hochwertig und exakt auf die gesetzlichen Anforderungen der DGUV zugeschnitten sind.

Kriterien im Fokus: Checkliste für die professionelle Leiterprüfung

Eine systematische Leiterprüfung erfolgt anhand einer Checkliste, die alle relevanten Bestandteile und Funktionen abdeckt. Folgende Punkte sind hierbei besonders wichtig:

• ●  Holme und Sprossen: Sind die tragenden Teile frei von Rissen, Korrosion oder Verformungen?
• ●  Verbindungen und Mechanismen: Funktionieren Gelenke, Spreizsicherungen und Verriegelungen
      einwandfrei?
• ●  Kennzeichnungen und Zubehör: Sind Sicherheitsinformationen gut lesbar, und ist sämtliches Zubehör
      vollständig und intakt?

Mit einer klaren Checkliste wird sichergestellt, dass keine kritischen Punkte übersehen werden.

Holme, Sprossen und Sicherheitsmechanismen auf dem Prüfstand

Holme und Sprossen sind die tragenden Elemente jeder Leiter. Beschädigungen wie Risse, Abnutzung oder Verformungen können die Stabilität erheblich beeinträchtigen. Besonders kritisch sind lose Sprossen oder korrodierte Verbindungen, die bei Belastung brechen könnten.

Auch die Sicherheitsmechanismen wie Gelenke, Verriegelungsschnapper und Spreizsicherungen müssen regelmäßig geprüft werden. Diese sorgen dafür, dass Leitern sicher stehen und sich nicht ungewollt zusammenklappen. Bei sichtbaren Schäden oder einer eingeschränkten Funktionstüchtigkeit sollten diese Teile umgehend ersetzt werden.

Kennzeichnungen und Zubehör: Worauf zu achten ist

Sicherheitskennzeichnungen an Leitern und Tritten sind essenziell: Sie informieren über die maximale Belastbarkeit, den Hersteller und das Herstellungsdatum. Diese Informationen müssen stets gut lesbar und vollständig vorhanden sein.

Zubehörteile wie Führungsbügel, Sprossenhaken oder Fußkappen spielen eine ebenso wichtige Rolle. Sie sorgen für Stabilität und Sicherheit beim Einsatz. Fehlt ein Zubehörteil oder ist es beschädigt, darf die Leiter nicht verwendet werden.

Schäden und Instandhaltung: So verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Leitern

Eine regelmäßige Wartung ist essenziell, um die Lebensdauer von Leitern und Tritten zu maximieren. Dazu gehört, dass Leitern an einem trockenen und geschützten Ort gelagert werden. Direkte Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit oder aggressive Chemikalien können das Material schwächen und Schäden verursachen.

Typische Schäden, die repariert oder ersetzt werden müssen, umfassen:

• ●  Verbogene Holme oder Sprossen: Diese beeinträchtigen die Stabilität und Tragfähigkeit.
• ●  Abgenutzte Leiterfüße: Fehlender Grip erhöht die Rutschgefahr erheblich.
• ●  Defekte Gelenke und Mechanismen Diese können zu einem plötzlichen Versagen der Leiter führen.

Es ist ratsam, die Herstelleranweisungen zur Wartung und Reparatur stets zu beachten und in der Nähe der Leiter, geschützt vor Umwelteinflüssen, aufzubewahren.

Schulungen und Dokumentation: So wird die Prüfung rechtskonform durchgeführt

Die ordnungsgemäße Prüfung von Leitern und Tritte erfordert geschultes Personal. Schulungen, wie sie beispielsweise von der DEKRA-Akademie angeboten werden, vermitteln umfassendes Wissen über die gesetzlichen Vorgaben und praktische Prüfmethoden. Teilnehmer lernen, Schäden effektiv zu erkennen, Risiken zu minimieren und die Ergebnisse der Prüfungen korrekt zu dokumentieren.

Eine korrekte Dokumentation ist unerlässlich, um die Sicherheit und Rechtskonformität zu gewährleisten. Sie sollte folgende Angaben und mehr enthalten:

• ●  Details der geprüften Leiter: Hersteller, Typ, Anzahl der Sprossen, Anschaffungsdatum.
• ●  Prüfprotokoll: Datum, Name des Prüfers, festgestellte Mängel.
• ●  Empfohlene Maßnahmen: Reparaturen, Austausch oder Hinweise zur weiteren Nutzung.

Nach jeder erfolgreichen Prüfung wird die Leiter mit einer Prüfplakette versehen. Diese Plaketten sind ein sichtbarer Nachweis für die geprüfte Sicherheit, und sie sollten langlebig sowie gut sichtbar sein. Wir bieten hierfür hochwertige Lösungen, die speziell für den Einsatz in anspruchsvollen Arbeitsumgebungen wie der Labor- und Medizintechnik konzipiert sind. Zudem führen wir Standard-Jahresplaketten, die vielseitig für unterschiedliche Wartungen und Prüfungen eingesetzt werden können.